BERUFSBILDUNGSWERK, BERUFSBILDUNGSBEREICH

Ausbildung & Arbeit

„Dreimal B“

Berufsbildungsbereich (BBB)
als anderer Leistungsanbieter

Praxisnahe Vorbereitung auf einen Arbeitsplatz als Alternative zur WfbM

Neben dem Berufsbildungsbereich in unserer Werkstatt für Menschen mit Behinderung (WfbM) im MFZ (Münchner Förderzentrum) bietet die Stiftung ICP München auch einen eigenen Berufsbildungsbereich (BBB) an: „Dreimal B“. Als Alternative zur Arbeit in einer WfbM bereitet unser BBB Sie auf eine Arbeit auf dem freien Arbeitsmarkt vor. Bei diesen Jobs sind Sie ihren Kollegen und Kolleginnen eine große Stütze, weil Sie ihnen bei den Aufgaben helfen.

Wir unterstützen Sie in der Wahl und suchen gemeinsam mit Ihnen einen Betrieb, in dem Sie arbeiten möchten. Dort können Sie in einem Praktikum mitarbeiten und lernen. Wir helfen Ihnen dabei, die Arbeit im Betrieb gut auszuüben. Sie können auch unsere bestehenden Kooperationsbetriebe (Küchen, Kindertagesstätten und Seniorenwohnheime, siehe unten) auswählen. Neben der praktischen Tätigkeit im Betrieb lernen Sie bei uns aber auch verschiedene Grundlagen: Wir bieten Schulungen in wichtigen Arbeitstechniken, in der Arbeitssicherheit, zum Umgang mit dem PC oder für eine gute Zusammenarbeit im Team.

Voraussetzung des BBB

Das BBB steht Menschen mit Behinderung offen, die auch Anspruch auf einen Werkstattplatz hätten. Dies stellt die Bundesagentur für Arbeit fest. Für unser BBB müssen Sie vorher die Schule abgeschlossen und die Berufsschulpflicht erfüllt haben, zum Beispiel im Arbeitsqualifizierungsjahr (AQJ) dem Berufsvorbereitungsjahr (BVJ) oder in der Berufsschulstufe. Bei Fragen wenden Sie sich gerne an uns.

Bevor es im BBB losgeht, ist eine Anmeldung notwendig. In der Regel meldet Sie die Bundesagentur für Arbeit im BBB an. Nach dem BBB können Sie entscheiden, ob Sie eine Arbeit mit dem „Budget für Arbeit“ auf dem freien Arbeitsmarkt oder in einer WfbM wählen möchten.

Wichtig sind außerdem Freude am Arbeiten, Spaß am Umgang mit Menschen und Aufgeschlossenheit gegenüber Neuem.

Praxisnahe Vorbereitung im Mittelpunkt

Im BBB der Stiftung ICP München arbeiten Sie bereits zu Beginn in unterschiedlichen Betriebsbereichen. Die Einweisungen zur betrieblichen Maßnahme finden in den Gruppenräumen der Stiftung ICP München statt. Später erfolgt ein Wechsel in ein betriebliches Praktikum in Kooperationsbetriebe.

Gerne richten wir uns nach Ihren Wünschen bei der Auswahl eines Betriebs. Zurzeit arbeiten wir mit Kooperationsbetrieben in der Hauswirtschaft und der Sozialbetreuung zusammen. In der Hauswirtschaft helfen Sie Ihren Kollegen z.B. in der Küche und bei der Haus- und Textil-Reinigung. In der Sozialbetreuung unterstützen Sie Ihre Kollegen und Kolleginnen in sozialen Berufen (vor allem Zeit mit Senioren oder Kindern verbringen).

Seit Herbst 2021 bieten wir auch Arbeiten im Gartenbau an. Im Gartenbau pflegt man zum Beispiel die Grünanlagen (Rasen mähen, Hecken schneiden, Kehren, Unkraut jäten, Laub einsammeln, Gehölzschnitt) und betreibt dort Gemüseanbau. Im Gebäude werden Hydrokultur-Zimmerpflanzen gepflegt und ganzjährig Gemüse in Hydroponik-Kultur angebaut.

Unsere derzeitigen Praktikumsplätze

  • Haus St. Josef, Tagespflege, Münchenstift
  • Integrative Kinderkrippe Kleeblatt
  • BlauWeiß Pflegedienst GmbH

Weitere Praktikumsplätze in der Gatronomie und sozialen Einrichtungen sind in der Abstimmunl

Wir arbeiten im BBB bereits mit vorgeschriebener Arbeits- oder Dienstkleidung

  • Kochkleidung
  • Spezielle Kleidung für die Hausreinigung
  • Sicherheitsschuhe

Ablauf des BBB

Der Berufsbildungsbereich beginnt mit dem Eingangsverfahren. Dort können Sie Ihre Fähigkeiten erproben.
Anschließend können Sie in den Berufsbildungsbereich wechseln. Dort lernen Sie betriebliche Tätigkeiten aus den gewählten Berufsbereichen. Auch übergreifende Kompetenzen wie Hilfen zu lebenspraktischen und arbeitsplatzrelevanten Fähigkeiten werden geschult, z. B. Umgang mit Geld im Alltag, Umgang mit Medien und PC oder Arbeitslehre für den täglichen Umgang im Berufsleben. Insgesamt dauern Eingangsverfahren und Berufsbildungsbereich bis zu 27 Monate.

Ziel des Berufsbildungsbereiches ist die Aufnahme in Arbeit. Bei der Vermittlung soll das Budget für Arbeit helfen. Wenn Sie sich über das Budget für Arbeit informieren möchten, finden Sie übrigens im Flyer Budget für Arbeit des Bezirks Oberbayern nähere Informationen. Sie können den Flyer über diesen Link abrufen.

Alles unter einem Dach

Falls gewünscht, können Sie auch die interdisziplinären Angebote des Stiftung ICP München nutzen, z. B. ärztliche Versorgung oder Therapien. Fachdienste aus Sozialpädagogen und Psychologen ergänzen unser Angebot. Bei Interesse können Sie auch in unserem Wohnheim wohnen oder einen Fahrdienst in Anspruch nehmen.

Erfolgsgeschichten

Meltem (Mitte) mit Kolleginnen

„Kämpft für eure beruflichen Träume.“
Meltem S. über ihre Arbeit als Assistenzkraft im Kindergarten

Meltem ist Absolventin unseres BBB Sozialbetreuung und liebt ihren neuen Job in der Kita MAS Kinderakademie München. Sie übernimmt dort Assistenzaufgaben und ist dem pädagogischen Personal eine große Hilfe. 

links nach rechts: G. Altermann, Marco Kühnel, J. Mosebach, D. Steidl

„Traut euch, die Arbeitgeber direkt anzusprechen!“
BBB-Absolvent Marco K. berichtet über seine erfolgreiche Arbeitssuche

Marco Kühnel geht gerne zur Arbeit. Er ist seit Mitte Juli 2022 im Netto-Marken-Discount in Oberding angestellt. Seine Geheinschränkung aufgrund einer infantilen Zerebralparese hat ihn und seine Familie nicht davon abgehalten selbst nach einem Arbeitgeber zu suchen. Ihre Erfahrungen bei den Initiativbewerbungen waren sehr positiv.

Nach Abschluss des Berufsbildungsbereich (BBB) in der Stiftung ICP München wollte Marco eine Arbeit auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt finden. Kurzerhand machte er sich mit der Unterstützung seiner Eltern auf zu Betrieben.

Rita Kühnel, die Mutter von Marco erinnert sich: „Wir haben Betriebe in Wohnortnähe bei Erding rausgesucht. Marco hat diese aufgesucht und die zuständigen Filialleiter angesprochen. Die einzelnen Firmen waren Praktika sehr aufgeschlossen. In vielen Bereichen werden wieder Assistenzkräfte gesucht. In den Praktika konnten die Unternehmen Marco kennenlernen und er konnte ausprobieren, ob ihm die Arbeit gefällt und sie körperlich zu ihm passt.“ So absolvierte Marco Praktika in einer Autowerkstatt, einer Schreinerei, in einer Werkstatt für Orthopädietechnik, in einem Fahrradladen und in einer Netto-Marken-Discount-Filiale, wo er mittlerweile angestellt ist. Frau Altermann, die Filialleiterin im Netto-Marken-Discount in Oberding (Erding) berichtet: „Wir waren von dem jungen Mann, der hier hereinspazierte und direkt beim stellvertretenden Filialleiter nach einer Stelle fragte, sehr angetan. Nach einem vierwöchigen Praktikum stand für uns fest, dass wir Marco eine Stelle anbieten. Seine Geheinschränkung war für uns kein großes Thema. In Bayern beschäftigen wir in unseren Netto-Filialen aktuell 98 Menschen mit einer Behinderung, z.B. arbeitet eine Kollegin im Rollstuhl an der Kasse oder eine andere Kollegin mit Rollator ist in unserer Fleischerei tätig.“ Zu Marcos Aufgaben gehört es, das Team zu unterstützen, dass der Laden ordentlich und ansprechend ausschaut: Ware in die Regale einräumen, leere Kartons entfernen, Lebensmittelkontrolle, Putztätigkeiten oder Beantwortung von Fragen der Kundschaft. Im BBB sammelte er in verschiedenen Praktika bereits erste Erfahrungen dazu, wie die Grundlagen in der Lagerverwaltung und Lebensmittelkontrolle nach den Hygienestandards HACCP. Die Arbeitsagentur Freising unterstützt die Anstellung durch einen Eingliederungszuschuss.

Marco und seine Familie möchten junge Menschen mit einer Behinderung ermuntern, bei der Arbeitssuche auch selbst aktiv zu werden: „Traut euch, die Leute zu fragen! Der Großteil der Betriebe hat mir die Möglichkeit gegeben, es bei ihnen zu probieren. Seid selbstbewusst und nutzt eure Chancen. Ich bin sehr froh, dass ich meine berufliche Zukunft in die Hand genommen habe.“

Wir stellen uns vor

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Informationsmaterial zum Download

Bei Fragen zum Berufsbildungsbereich (BBB)

Ihre Ansprechpartner/-innen

Wolfgang Heizer

Leitung BBB

Sarah Häpp

Sozialpädagogischer Fachdienst BBB